Litzendorf liegt etwa 10 km östlich von Bamberg. Erstmals 1129 in den Quellen als Licindorf erwähnt, gehörte die Ansiedlung zunächst zum Pfarrsprengel Amlingstadt. Nach der Gründung des Würzburger Bistums 741 hatte dort Karl der Große eine Slawenkirche zur Missionierung errichten lassen. Mit der Gründung des Bistums Bamberg 1007/08 durch Kaiser Heinrich II. kam auch Amlingstadt 1013 an die neue Diözese.
Im Jahr 1396 wird die Feier eines Karfreitagsgottesdienstes in Litzendorf durch den Memmelsdorfer Pfarrer überliefert. Vermutlich stand zu dieser Zeit bereits die erst 1402 erwähnte Kapelle, die dem hl. Wenzeslaus geweiht war. Der Wunsch nach einer eigenen Pfarrei führte 1406 zur Gründung der Litzendorfer Pfarrei durch den Bamberger Bischof Albert Graf von Wertheim (1399-1421).
Bis heute untersteht die neue Kirche dem Bamberger Bischof. Neben Pödeldorf, Naisa, Schammelsdorf und Melkendorf wurden auch Lohndorf (bis 1502, erneut 1612 -60) und Tiefenellern betreut. Diese beiden Dörfer wurden später einer eigenen Pfarrei untergeordnet. Erster Pfarrer wurde der 1413 erwähnte Ulrich Schwertfeger. Während des 30-jährigen Krieges plünderten und mordeten 1632/33 schwedische Truppen in Litzendorf. Im folgenden Jahr forderte die Pest weitere Opfer. Seit 1747 wird jeden Donnerstag vor Pfingsten eine Wallfahrt nach Holfeld durchgeführt.
Weitere Wallfahrten bezeugen das lebendige religiöse Leben der Litzendorfer. So wurde am 1. Adventssontag 1794 durch Pfarrer Johann Georg Zeder die Marianische Bürgersodaliät gegründet, die das geistige Leben der Gemeinde mitbestimmt. Heute leben ca. 4.400 Katholiken in der Pfarrei Litzendorf.
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