Als Patrozinium wird die Schutzherrschaft eines Patrons oder einer Patronin bezeichnet, der eine Kirche unterstellt wird. Das Wort wird auch für das Fest gebraucht, an dem der Namensgeber einer Kirche gefeiert wird (Patronatsfest). Das Fest für Maria, als „Mutter von der Immerwährenden Hilfe“ feiert die Kirche am 27. Juni.
In der Christenheit der Urkirche war es Brauch, die Kirchen, wie einen Menschen mit Namen zu belegen. Das hing damit zusammen, dass Christen in der Zeit der Verfolgung weder das Recht noch die Mittel hatten, Gotteshäuser zu bauen. So wurde gesagt: „Wir gehen zur Cäcilia, Johannes oder Maria“, also zu Menschen, die Räume zur Verfügung stellten. Später wurden aus den Räumen oft Kirchenbauten und trugen dann immer noch die Namen derer, die zuerst der Kirche die Tür auftaten. Bei den Namensgebern handelt es sich meist um Heilige, besonders oft wird Maria in ihren verschiedenen Anrufungen als Patronin gewählt. Aber es gibt auch Patrozinien z.B. des Heiligen Blutes, des Heiligen Herzens Jesu, des Heiligen Geistes oder anderer Glaubensgeheimnisse.
Unsere Kirche steht demnach unter dem Schutz von „Maria, Mutter von der Immerwährenden Hilfe“. Sie wird als Ikone dargestellt. Ikonen sind in der gesamten Ostkirche weitgehend verbreitet und werden, wie bei uns die Statuen, hoch verehrt. Sie werden als „Fenster des Himmels“ angesehen und man konnte dadurch den Analphabeten die Frohe Botschaft besser vermitteln. Das Anschauen der Bilder, die Schönheit der Farben, das Nachsinnen über das Wort Gottes soll die Gläubigen zum Gebet anregen. Die Ikonen von Maria und den Heiligen werden nicht angebetet, sondern verehrt. Sie beziehen sich all auf Christus, der dadurch verherrlicht wird.
Das Original dieser Ikone entstand wahrscheinlich im 14. Jahrhundert auf der Insel Kreta und es gehört zur Darstellungsart „Maria als Wegbegleiterin“. Nach vielen Irrfahrten wurde das Gnadenbild 1867 von Papst Pius IX. den Redemptoristen für die Kirche „St. Alfonso“ in der Via Merulina in Rom, anvertraut. Dort wird es auch heute noch aufbewahrt.
Unsere Ikone wurde bei der russischen Ikonenmalerin Marina Feodosiewna Michalewa in Auftrag gegeben, die für die Fertigstellung ca. 6 Monate benötigt hat. Die Künstlerin wurde uns durch den Organisator und Hauptverantwortlichen der »Russlandhilfe«, Pater Rolf-Philipp Schönenberger vermittelt.
Diese Ikone mit unserer Schutzpatronin befindet sich im Altarraum an der linken Seitenwand.
Sie zeigt oben die Darstellung der Heiligsten Dreifaltigkeit als Engel. Die Mitte wird von Maria eingenommen, die mit Zärtlichkeit, aber auch mit einer gewissen Traurigkeit, Jesus auf den Arm trägt und den Betrachter anschaut. Das Jesukind schaut ängstlich und verwirrt auf die Engel, die ihm Kreuz und Marterwerkzeuge hinhalten. Es klammert sich an der rechten Hand der Mutter fest und verliert vor Schreck sogar seine Sandale. Das Bild soll aussagen, dass auch Jesus ein Mensch mit Ängsten wie wir gewesen ist und zur Erfüllung des Vaterwillens durch alle menschlichen Tiefen gehen musste. Und so, wie Jesus sich an seine Mutter klammert, können auch wir uns Maria zuwenden und ihr unsere Sorgen anvertrauen. Sie wird uns mit ihrer starken Hand festhalten.